Freitag, 1. Mai 2015

Mokau Whitebait Camping

Wir sind die einzigen Gäste auf dem Campingplatz, der auch nach osteuropäischen Standards ganze ein bis zwei Sterne verdient hat. Kakerlaken, Ekeldusche und Toiletten aus den Achtzigern, die wahrscheinlich das letzte Mal gereinigt wurden, als Modern Talking noch gemeinsam auf Tournee ging.
Als wir es uns nach dem Frühstück in unserem komfortablen Baumarkt-Sonderangebots-Campingstühlen bequem machen wollen, kommt selbstverständlich sofort ein aufmerksamer Mitarbeiter des Campingplatzes an und setzt den lautesten Rasentrimmer der Welt in Gang. Ganz dringend müssen irgendwelche Ecken gestutzt und Halme gekürzt werden, die ohne unsere Anwesenheit wahrscheinlich noch mindestens zwei Wochen vor sich gewachsen wären. Okay, die wollen uns hier wohl nicht.
Wir brechen auf, fahren zum Strand und warten auf das Eintreten der Prognose, um unsere Schirme auspacken zu können. Die Prognose lässt sich allerdings Zeit. Nachdem  uns die Sandmücken zerstochen haben und wir in unserem Umkreis mehrere Windanzeiger in Form von Plastiktütenschnipseln aufgehängt haben, die alle nicht die erhoffte Richtung anzeigen, spiele ich noch ne Stunde mit dem Schirm am menschenleeren schwarzen Sandstrand, während sich Denis mit einem halbstarken gelangweilten Mopedjungen unterhalten darf. Nachdem die 12 Uhr-Prognose um 16.30 immer noch nicht eingetreten ist, brechen wir in Richtung Tongariro-Nationalpark auf. Diesmal sparen wir mit meinen Abkürzungen im Vergleich zur Google-Maps-Empfehlung wirklich zehn Minuten. Dies ist aber eher darauf zurückzuführen, dass Denis den Camper mit über 60 auf regennassen Schotterpisten durch den Dschungel jagt.
Zum Abendessen gibts selbstgemachen Kartoffelmus, Spinat mit Ziegenfeta und Salbei-Hühnerfüße vom Grill.

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